Dachdecker/in EFZ

messen, berechnen, sichern, einbauen, dämmen, abdichten, montieren

Dachdecker/in EFZ © Gebäudehülle Schweiz
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Was macht ein/e Dachdecker/in EFZ?

Dachdecker und Dachdeckerinnen fühlen sich auf dem geneigten Dach zu Hause wie der Bergsteiger am Hausberg. Sie sind zuständig für das Decken geneigter Dächer mit Tonziegeln, Metall, Naturschiefer oder Faserzement. Ihre Dacheindeckungen sind Präzisionsarbeit und auf jedem Haus sichtbar. Darunter erstellen sie Unterdächer und Wärmedämmungen, die bei der heutigen Wohnnutzung bis unters Dach grossen bauphysikalischen Belastungen standhalten müssen.

Die Verarbeitung unterschiedlicher Materialien erfordert sorgfältiges Arbeiten. Im Team werden die Dampfbremse, die Wärmedämmung und das Unterdach eingebaut. Denn die Dachdecker sind verantwortlich für die optimale Wärmedämmung und sorgen dafür, dass im Sommer die Hitze nicht nach innen dringt und im Winter die Wärme in den Räumen bleibt.

Dächer sind auch prädestiniert für die Nutzung von Sonnenenergie, was entsprechende Arbeiten wie die Montage von Sonnenkollektoren mit sich bringt. Oder es ist ein Ausbau des darunter liegenden Dachgeschosses erwünscht, was wiederum andere Arbeitsprozesse erfordert. Geneigte Dächer sind der ungestörte Arbeitsplatz der Dachdecker, eine unabhängige kleine Welt für sich. Nicht umsonst entstand die Redewendung: «Das kannst du halten wie ein Dachdecker».

Was und wozu?

  • Damit der Dachdecker die Ziegel exakt verlegen kann, nagelt er parallel zum First Dachlatten in regelmässigen Abständen auf die Konterlatte und markiert auf der Dachlatte die Ziegeleinteilung, damit das Fugenbild gerade ist.
  • Damit keine wertvolle Heizenergie verloren geht und der Energieverbrauch minimal ist, verlegt und befestigt die Dachdeckerin Wärmedämmplatten an allen Stellen unter dem Dach.
  • Damit der Raum unter dem Dach eines Einfamilienhauses genutzt werden kann und genügend Licht erhält, baut der Dachdecker ein Wohnraumdachfenster ein.
  • Damit die Dachdeckerarbeiten gefahrlos ausgeführt werden können, sichert die Dachdeckerin die Baustelle ab und ergreift die nötigen Massnahmen zur Schutzvorrichtung.
  • Damit das Dach solare Energie gewinnen kann, montiert der Dachdecker Solaranlagen und dichtet die Anschlüsse an andere Deckmaterialien ab.
  • Damit das Dach eines älteren Gebäudes bei einer Renovation keinen Stilbruch erhält, verwendet die Dachdeckerin zum Baustil passende, spezielle Dachziegel und ordnet sie sorgfältig an.

Facts

Zutritt
Abgeschlossene Volksschule.
Ausbildung
3 Jahre berufliche Grundbildung in einem Unternehmen der Gebäudehüllenbranche.

Dachdeckerpraktiker/in EBA: 2-jährige Grundbildung mit Attest.

Eine Einzelbeschreibung ist auf www.gateway.one/berufskunde zu finden.
Sonnenseite
Dachdecker und Dachdeckerinnen sind die Helden auf den Dächern. Ihre Arbeit ist wichtig und sinnvoll, denn wer will schon unter einem tropfenden Dach wohnen oder unnötig hohe Heizkosten tragen, weil alles undicht ist. Der Ausblick von den Dächern hat wortwörtlich seine Sonnenseiten.
Schattenseite
Wer nicht schwindelfrei ist, sollte diesen Beruf besser nicht ausüben. Auch ist er nichts für Leute, die bei ein paar Regentropfen gleich alles zusammenpacken oder sich schwertun, einen Schutzhelm zu tragen.
Gut zu wissen
Die Arbeit auf den Dächern ist nicht ungefährlich. Doch Dachdecker und Dachdeckerinnen werden bereits in ihrer Ausbildung über die notwendigen Sicherheitsmassnahmen geschult, damit gefährliche Unfälle vermieden werden können. Dieser Aufwand lohnt sich, denn von den Dächern hat man einen wunderbaren Ausblick.

TOP 10 Anforderungen

sehr wichtig
unverzichtbar
wichtig
unverzichtbar
sehr wichtig
wichtig
wichtig
unverzichtbar
unverzichtbar
sehr wichtig

Karrierewege als Dachdecker/in EFZ

Verkürzte Zusatzlehren: Abdichter/in EFZ, Fassadenbauer/in EFZ, Gerüstbauer/in EFZ, Solarinstallateur/in EFZ, Fachmann/-frau Sonnenschutz- und Storentechnik EFZ. Weiterbildungsangebote von Fach- und Berufsfachschulen, des Vereins Polybau sowie von Unternehmen der Gebäudehüllenbranche. Die Weiterbildungen werden in modularer Form angeboten und können so ideal auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden. Aufstieg: Geschäftsführer/in, Betriebsleiter/in, Unternehmer/in, Geschäftsinhaber/in.

Bauingenieur/in – Gebäudehülle FH (Bachelor)

Gebäudehüllen-Meister/in HFP, Gebäudehüllenplaner/in HFP (eidg. Diplom)

Bauführer/in Gebäudehülle BP, Energieberater/in Gebäude BP, Projektleiter/in Solarmontage BP, Projektleiter/in Sonnenschutz BP (eidg. Fachausweis)

Dachdecker/in EFZ mit weiterem Fachbereich der Gebäudehülle (verkürzte Zusatzlehre oder berufsbegleitende Ausbildung)

Dachdecker/in EFZ

Dachdeckerpraktiker/in EBA oder abgeschlossene Volksschule

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