Eidg. Fachausweis

Luftfahrzeugtechniker/in BP

kontrollieren, warten, reparieren, ersetzen, ermitteln, orten, einstellen

Luftfahrzeugtechniker/in BP
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Was macht ein/e Luftfahrzeugtechniker/in BP?

Pilot und Pilotin würden sich kaum in die Lüfte wagen, wenn sie nicht auf die äusserst zuverlässige Arbeit von Luftfahrzeugtechniker/innen zählen könnten. Je nach Betrieb befassen sich Luftfahrzeugtechniker und Luftfahrzeugtechnikerinnen mit Kleinflugzeugen, Helikoptern oder den grossen Verkehrsflugzeugen.

Routinechecks bei Zwischenlandungen führen sie meist direkt auf dem Flugfeld aus. Die periodischen Kontrollen und Wartungen sowie die «Heavy Maintenance» (Generalüberholung nach mehreren Jahren Flugbetrieb) erledigen sie im Hangar. Bei Generalüberholungen zerlegen sie das Flugzeug praktisch in seine Einzelteile, prüfen jedes Teil genau, ersetzen es wenn nötig, dann bauen sie es wieder ein. Ihre Arbeit ist eine tägliche Herausforderung mit modernster Technik in Mechanik, Hydraulik, Pneumatik und Elektronik.

Die Techniker und Technikerinnen verfügen über breite Kenntnisse bestimmter Flugzeugtypen. Die Arbeit führen sie gemäss Checklisten und technischen Vorgaben der Hersteller aus. Jede Aufgabe wird auf einem Kontrollblatt festgehalten und unterzeichnet. Ihre sorgfältige und zuverlässige Arbeit ist Basis für einen sicheren Flug der Passagiere – eine grosse Verantwortung!

Fachrichtungen

Luftfahrzeugtechniker und Luftfahrzeugtechnikerinnen mit der Fachrichtung Mechanik reparieren und warten alle Arten von Luftfahrzeugen (Verkehrsflugzeuge, Militärflugzeuge, Hubschrauber, Sport- und Kleinflugzeuge). So sorgen sie dafür, dass die Flotte flugfähig bleibt. Denn die Wartung gewährleistet die Sicherheit und Betriebstüchtigkeit der Maschinen. Sie reinigen und schmieren mechanische Teile oder füllen Hydraulikflüssigkeiten nach. Bei Fehlern bauen sie die entsprechenden Teile aus, zerlegen und reparieren sie, bevor sie diese wieder einbauen. Im Anschluss prüfen sie alle Funktionen und nehmen die Feineinstellung der Steuerungen vor. Sie reparieren ausserdem Defekte und Abnützungen, machen Unterhaltsarbeiten und wechseln einzelne Bauteile aus. Als Generalisten oder Spezialisten betätigen sich die Techniker und Technikerinnen in einem breiten Aufgabenfeld. Die Generalisten verfügen über ein grundsätzliches Verständnis von Mechanik, Hydraulik, Pneumatik etc. und die Spezialisten über ein tiefgreifendes Detailwissen von bestimmten Flugzeug- und Helikopter-Typen und Komponenten.
Luftfahrzeugtechniker und Luftfahrzeugtechnikerinnen mit der Fachrichtung Avionik sind zuständig für das gesamte elektrische Innenleben an Bord aller Arten von Luftfahrzeugen: Verkehrsflugzeugen, Militärflugzeugen, Sport- und Kleinflugzeugen oder Helikopter. Im Verantwortungsbereich der Techniker und Technikerinnen liegen unter anderem die Pflege, Wartung und Instandsetzung der technischen Systeme der jeweiligen Flugzeugtypen. Hierbei prüfen, warten und testen sie die einzelnen Komponenten, Geräte und Systeme. Sie installieren Leitsysteme, konfigurieren und nehmen elektronische Anlagen in Fluggeräten in Betrieb. Sie sorgen u.a. dafür, dass die elektronischen Anlagen an Bord – wie Kommunikationsanlagen, Navigationssysteme, elektrische Versorgung oder Autopilotanlagen – einwandfrei funktionieren, setzen komplexe Avionik-Baugruppen sowie Kabelbäume instand und nehmen Simulationen von technischen Umfeldbedingungen vor.

Was und wozu?

  • Damit sich Pilot und Pilotin auf ein technisch einwandfreies Flugzeug verlassen können, führt der Luftfahrzeugtechniker gründliche Routinechecks durch.
  • Damit sämtliche Bauteile wieder einwandfrei sind, nimmt die Luftfahrzeugtechnikerin im Team eine Komplettüberholung vor: Bei einem Grossraumflugzeug arbeiten 30–40 Fachpersonen während rund 4,5 Wochen in zwei Schichten.
  • Damit der Helikopter beim Fliegen nicht vibriert, stellt der Luftfahrzeugtechniker die Rotorblätter äusserst exakt ein – eine knifflige Aufgabe, denn schon kleinste Abweichungen sind spürbar.
  • Damit die Luftfahrzeugtechnikerin einen Fehler orten kann, verfügt sie über verschiedene elektronische Hilfsmittel, doch ohne ihr Know-how über den Flugzeugtyp wäre er kaum aufzufinden.

Facts

Zutritt
Bei Prüfungsantritt:

Abgeschlossene berufliche Grundbildung (EFZ) sowie die Modulabschlüsse nach EASA Teil-66, Kategorie B1 (Mechanik) oder B2 (Avionik), Berufspraxis nach EASA Teil-66, davon mind. 2 Jahre in einem in der Schweiz zugelassenen Hersteller- oder Instandhaltungsbetrieb, sowie gute technische Englischkenntnisse.
Es kann auch die berufliche Grundbildung als Polymechaniker/in Richtung Luftfahrzeugunterhalt absolviert und danach, mit 21 Jahren, die Berufsprüfung abgelegt werden.
Ausbildung
2–5 Jahre Vorbereitungskurse, je nach Vorbildung. Die Ausbildung findet in Modulen via Internet und Seminarkursen in Fachrichtung Mechanik oder Avionik statt.

Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden.
Sonnenseite
Luftfahrzeugtechniker und Luftfahrzeugtechnikerinnen sind begeistert von der Fliegerei. Sie führen eine spannende, täglich neu fordernde Tätigkeit aus. Sie befassen sich mit modernster Technik und arbeiten im Team mit anderen Fachkräften.
Schattenseite
Modernste Technik heisst immer auch, sich ständig weiterzubilden, um mit den Neuerungen Schritt zu halten. Bei schlechtem Wetter ist die Arbeit auf dem Flugfeld eher beschwerlich. Die Arbeitszeit ist unregelmässig, oft wird Schichtarbeit geführt.
Gut zu wissen
Wer denkt, der Beruf sei zu spezifisch und biete deshalb nur wenig Möglichkeiten, der irrt. Luftfahrzeugtechniker und -technikerinnen sind gesuchte Fachkräfte. Sie haben gute Berufsmöglichkeiten, im Arbeitsbereich durch Spezialisierung auf bestimmte Flugzeugtypen, im Unternehmen z.B. als Chef-Mechaniker/in, Schichtführer/in, Hangarchef/in.

TOP 10 Anforderungen

Ebenfalls wichtig ist: Bereitschaft zu Schichtarbeit.

unverzichtbar
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sehr wichtig
sehr wichtig
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wichtig
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wichtig

Karrierewege als Luftfahrzeugtechniker/in BP

Weiterbildungsangebote zu diversen Flugzeug- oder Helikoptertypen und den entsprechenden Reparatur- und Unterhaltsverfahren. Aufstieg allgemeine Luftfahrt: Hangar-Chef/in, Chef-Mechaniker/in, Qualitätssicherungs-Fachmann/-frau.

Ingenieur/in FH (Master)

Aviatikingenieur/in FH, Automobilingenieur/in FH, Maschineningenieur/in FH (Bachelor)

Elektrotechniker/in HF, Maschinenbautechniker/in HF – Flugzeugtechnik (eidg. Diplom)

Luftfahrzeugelektriker/in, Luftfahrzeugkontrolleur/in usw. (verschiedene Weiterbildungen)

Spezialisierung auf bestimmten Flugzeugtypen

Luftfahrzeugtechniker/in BP

Polymechaniker/in EFZ – Luftfahrzeugunterhalt oder gleichwertige Ausbildung (siehe Zutritt)

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