Eidg. Fachausweis

Migrationsfachmann/-frau BP

betreuen, beraten, kommunizieren, unterstützen, begeleiten

Migrationsfachmann/-frau BP
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Was macht ein/e Migrationsfachmann/-frau BP?

Migrationsfachmänner und Migrationsfachfrauen sind in Institutionen tätig, die Personen mit Migrationshintergrund betreuen und beraten. Das sind beispielsweise Beratungsstellen, Durchgangszentren, Asylunterkünfte, Institutionen die Beschäftigungs- und Ausbildungsprogramme anbieten.

Migrationsfachleute kennen die rechtlichen Bestimmungen. Sie beraten die Betroffenen und unterstützen sie beim Unterbreiten ihrer Anliegen bei den entsprechenden Stellen. Sie sind immer wieder mit schwierigen Situationen konfrontiert, die sie rechtzeitig erkennen müssen.

Die Fachleute arbeiten im Team mit verschiedenen anderen Fachpersonen, wie Psychologen, Sozialarbeiterinnen, Ärztinnen, Dolmetschern. In Unterkünften übernehmen sie auch haus- und betriebswirtschaftliche Aufgaben. Sie kümmern sich um die Infrastruktur, verwalten das Budget, erstellen Arbeitspläne, erledigen administrative Aufgaben, wie Führen der Falldossiers oder Verfassen von Berichten.

Was und wozu?

  • Damit die Fragen von Asylsuchenden, Geflüchteten und anderen Menschen mit Migrationshintergrund einfach und verständlich beantwortet werden, steht ihnen der Migrationsfachmann mit Rat und Tat zu Seite und unterstützt sie während des Asylverfahrens sowie beim Kontakt mit zuständigen Verwaltungen und Behörden.
  • Damit die Migrantinnen und Migranten nicht mit ihren Problemen alleine gelassen werden, führt die Migrationsfachfrau mit ihnen lange Gespräche, stuft ihre Probleme ein und fordert im Notfall medizinische und psychologische Hilfe an.
  • Damit die Migrantinnen und Migranten die Rechtslage und Einzelheiten in ihrem Asylverfahren verstehen, übermittelt ihnen der Migrationsfachmann mündlich und schriftlich alle wichtigen Informationen und arbeitet falls nötig mit einem Dolmetscher, der übersetzt.
  • Damit die Schweizer Bevölkerung über die schwierige Situation der Asylsuchenden informiert wird und Toleranz gegenüber den Migrantinnen und Migranten zeigt, sensibilisiert sie die Migrationsfachfrau im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit.

Facts

Zutritt
Bei Prüfungsantritt:

a) Abgeschlossene 3-jährige berufliche Grundbildung oder

b) gymnasiale Matura, abgeschlossene Berufs- oder Fachmaturitätsschule oder gleichwertige Ausbildung sowie mind. 2 Jahre Berufspraxis im Asyl- und Migrationsbereich bei einer Anstellung von mindestens 50% oder

c) mind. 6 Jahre Berufspraxis im Asyl- und Migrationsbereich bei einer Anstellung von mindestens 50% sowie

d) Kompetenznachweis und Prüfungsgenehmigung.
Ausbildung
In der Regel Vorbereitungslehrgänge, rund 30 Kurstage, verteilt auf ein Jahr.

Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden.
Sonnenseite
Migrations- und Integrationsfragen werden aufgrund der sich ändernden globalen und gesellschaftlichen Verhältnisse immer wichtiger. Denn nicht allen Migranten und Migrantinnen gelingt es, sich selbständig zu integrieren und Chancen im Arbeitsmarkt zu erlangen. Dann fungieren Migrationsfachpersonen als Botschafter und ermöglichen die Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Freizeit.
Schattenseite
Migrationsfachpersonen sind in einem Spannungsfeld von öffentlichen Meinungen und Werthaltungen. Die Aufgaben werden immer komplexer. Je nach Arbeitsort können die Arbeitszeiten unregelmässig sein und Nacht- sowie Wochenendeinsätze bedingen.
Gut zu wissen
Migrationsfachpersonen arbeiten selbstständig innerhalb eines Teams oder einer Betriebseinheit in Durchgangszentren, Asylunterkünften sowie in Empfangs-, Beratungs-, Abklärungs- und Informationsstellen oder in anderen öffentlichen, privaten oder kirchlichen Einrichtungen, in der Sozial- und Arbeitsmarktberatung, in der Ausbildung, Animation oder in Beschäftigungsprogrammen.

TOP 10 Anforderungen

sehr wichtig
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unverzichtbar
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sehr wichtig
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Karrierewege als Migrationsfachmann/-frau BP

Es bestehen verschiedene Angebote auf der Nachdiplomstufe.

Sozialarbeiter/in FH, Sozialpädagoge/-in FH (Bachelor)

Sozialpädagoge/-in HF (eidg. Diplom)

Leiter/in von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen HFP (eidg. Diplom)

Migrationsfachmann/-frau BP

Berufliche Grundbildung (EFZ) oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)

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