Orthopädist/in EFZ

messen, berechnen, zeichnen, formen, schneiden, bohren, montieren

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Was macht ein/e Orthopädist/in EFZ?

Wer Rückenprobleme hat, braucht vielleicht vorübergehend ein Stützkorsett; behinderte Menschen sind auf Hilfsmittel angewiesen, um Alltag und Tätigkeit möglichst selbständig bewältigen zu können.

Orthopädisten und Orthopädistinnen fertigen Orthesen, Prothesen und Rehabilitationsmittel für Menschen, die nach einem Unfall, einer Krankheit oder von Geburt an mit einer Behinderung leben müssen. Orthesen sind Hilfsmittel, die auf bestimmte Körperteile korrigierend und stützend wirken, z.B. Schienen, Korsetts, Fusseinlagen. Prothesen dagegen ersetzen fehlende oder in ihrer Funktion reduzierte Glieder. Rehamittel sind beispielsweise Schalen für besseres Sitzen oder Liegen. Orthopädisten und Orthopädistinnen klären in Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Klienten und Physiotherapeutinnen ab, welches Hilfsmittel sinnvoll und zweckmässig ist. Sie verfügen sowohl über vielseitige technische als auch medizinische Kenntnisse. Sie achten nicht nur auf Funktionalität, sondern auch auf ästhetische und natürliche Wirkung, denn das ist dem Klienten wichtig.

Sind die Abklärungen abgeschlossen, berechnen, zeichnen und fertigen sie das Hilfsmittel, jedes ein individuell gefertigtes Einzelstück. Ihre Arbeit ist Handwerk. Sie bearbeiten verschiedenste Materialien und suchen oft auch mit Tüftlergeist geeignete Lösungen. Dabei beziehen sie Neues aus Mikromechanik und Elektronik mit ein, denn damit können immer ausgefeiltere, absolut individuelle Hilfsmittel gefertigt werden.

Was und wozu?

  • Damit der Patient Vertrauen gewinnt, berät ihn der Orthopädist mit Verständnis und Respekt und bespricht mit ihm das geplante Hilfsmittel.
  • Damit die Orthopädistin ein massgeschneidertes Hilfsmittel fertigen kann, nimmt sie die exakten Masse beim Patienten und berechnet dann die Konstruktion.
  • Damit Orthesen und Prothesen an den richtigen Stellen gut gepolstert sind, fertigt der Orthopädist die Polster mit geeigneten Materialien nach Mass.
  • Damit das Hilfsmittel für den Patienten absolut bequem ist, passt es ihm die Orthopädistin solange an, bis es dem Patienten damit wohl ist.
  • Damit der Orthopädist den Patienten möglichst optimale Hilfsmittel fertigen kann, testet er immer wieder neue Technologien für diese Zwecke.
  • Damit die Orthopädistin ein Hilfsmittel fertigen kann, zeichnet sie es auf, um sicherzugehen, dass Aufbau und Funktionalität gewährleistet sind.

Facts

Zutritt
Abgeschlossene Volksschule. Gute Leistungen in Rechnen, Physik, Zeichnen und technischem Zeichnen.
Ausbildung
4 Jahre berufliche Grundbildung.
Sonnenseite
Orthopädisten und Orthopädistinnen unterstützen ihre Klienten und Klientinnen mit unterschiedlichen, raffinierten Hilfsmitteln, so dass sie ihre Gesundheit erhalten können oder dank einer Prothese Beweglichkeit und Selbständigkeit gewinnen. Sie wenden geschickt ihre handwerkliche Begabung an und verrichten millimetergenaue handwerkliche Feinarbeit.
Schattenseite
Behinderungen zu akzeptieren und damit zurechtzukommen ist nicht einfach und braucht Zeit. Manchmal sind Patienten darum nur schwer zufriedenzustellen. Das braucht Geduld und Einfühlungsvermögen. Ein Stellenwechsel bedeutet oft auch einen Wohnortwechsel.
Gut zu wissen
Die Fachleute arbeiten oft in einem kleinen Team. Sie sind gesucht und finden in der Schweiz Arbeit bei rund 100 Unternehmen für Orthopädie, die z.T. mehrere Ateliers führen. Gesucht sind sie auch von Hilfsorganisationen für den Einsatz in Krisengebieten (z.B. Erdbeben- oder Kriegsgebiete).

TOP 10 Anforderungen

wichtig
wichtig
unverzichtbar
unverzichtbar
sehr wichtig
wichtig
sehr wichtig
sehr wichtig
unverzichtbar
unverzichtbar

Karrierewege als Orthopädist/in EFZ

Kurse im In- und Ausland: des Berufsverbandes ORS, der AKAD, des Schweizerischen Instituts für Unternehmerschulung SIU sowie der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik OT-BUFA in Dortmund (Deutschland).

Leiter/in in einem Rehabilitationsteam, Filialleiter/in, eigenes Geschäft, Mitarbeiter/in bei einer Hilfsorganisation

Orthopädist/in HFP, Rehabilitationsexperte/-expertin für sehbehinderte und blinde Menschen HFP (eidg. Diplom)

Fachmann/-frau für Rehatechnik BP (eidg. Fachausweis)

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